Die Küchengarten-Box ist ein richtiger Mini-Küchengarten, der mit wenig Platzbedarf auskommt. Außer dem eigentlichen Hochbeetbereich für Gemüse bietet die Küchengarten-Box auch noch ein halbrundes Kräuter-Rondell und einen niedrigen Pflanzkasten für rankende Gemüse wie Feuerbohnen.
"Wenn Du einen Garten und eine Bibliothek hat, wird es Dir an nichts fehlen."
Cicero
Das Praxisbuch zum Thema Hochbeet mit
Bau- und Pflanzplänen
sowie einem Kalender-Bereich,
der Monat für Monat praktische Anbautipps,
Sorten-Empfehlungen und leckere Rezepte liefert.
BLV Verlag; 96 Seiten; € 12,99 (D); € 13,40 (A)
Über 80.000 verkaufte Exemplare!
Viel Spaß auf meiner Website!
Susanne
Nüsslein-Müller
Ein besonders erfolgreiches Hochbeetjahr ist für mich eines mit einer besonders langen Erntezeit. Wenn im November die ersten Nachtfröste drohen, kommen die Frühbeetabdeckungen wieder auf die Beete. Darunter kann ich einige Kulturen noch länger erntefähig halten wie in diesem Jahr Salat, Winterhecke, Wilde Rauke oder Mangold. Und auch die im Frühherbst gesäten Winterkulturen wie Feldsalat oder Winterspinat können Schutz vor zu viel Regen oder Schnee gut gebrauchen. Allerdings halte ich die Frühbeetdeckel immer etwas geöffnet, solange noch kein starker Frost droht. Mal sehen, wie lange es noch frisches Grün zu ernten gibt.
Einige meiner Lieblings-Sommerblüher wie Ringelblume, Prunkwinde und Tagetes ziehe ich jedes Jahr aus Samen selber an, weil es so einfach und auch nachhaltig ist. Und preiswert, wenn man die Samen selber erntet. Das geht ganz leicht. Einfach einige Fruchtstände abpflücken, wenn sie braun und trocken sind. Diese och ein paar Tage ausgebreitet nachtrocknen an einem mäßig warmen Platz. Dann die Samen von den Fruchtschalen trennen und sie in beschrifteten Papiertütchen lagern bis zum nächsten Frühjahr. Auch vom Hochbeet kann man selber Samen sammeln wie zum Beispiel von Rauke oder Asiasalaten. Diese blühen meist im Sommer nach der Aussaat und tragen dann im Herbst reife Samen. Versucht es auch einmal.
Jetzt ist der Herbst da: immer mehr Sträucher im Garten tragen bunten Fruchtschmuck, allen voran die Wildrosen. Das Laub beginnt sich zu verfärben und Herbststauden wie Astern erfreuen im Beet mit ihren kräftigen Blütenfarben (Foto). Nicht zu vergessen der Ruf der Kraniche, der den Blick zum Himmel richten lässt. Dort fliegt in V-Formation eine Gruppe Kraniche vorbei. Ist das noch ein Übungsflug oder schon der Start auf den Weg in den Süden? Allerdings bleiben auch immer mehr der imposanten Zugvögel den Winter über hier in unseren Breiten, wohl aufgrund des Klimawandels.
Die Beetrose ‘Lions-Rose‘ vereint alle guten Eigenschaften, die eine schöne Gartenrose haben sollte. Sie hat sehr gesundes Laub, kräftige Triebe ohne Stacheln, wunderschöne Blüten mit zartem Duft und blüht lang und ausdauernd. An der zweiten Blütenphase im September kann ich mich gerade wieder erfreuen. Die champagnerfarbenen Blütenknospen werden beim Aufblühen heller. Die Blüten der Lions-Rose sind zwar gefüllt, aber unsere Bienen besuchen sie trotzdem gern und finden im Blüteninneren anscheinend trotzdem Nektar und Pollen. Die Rose stammt vom norddeutschen Züchter Kordes und ist ADR-prämiert.
Mischkultur der besonderen Art: Aus unserem großen Kirschlorbeerstrauch am Teichrand wachsen seit einigen Jahren Brombeerranken mit leckeren Früchten heraus. Das Geäst des Kirschlorbeers schützt bei der Ernte vor allzu direktem Kontakt mit den stacheligen Trieben. Tag für Tag werden die schwarzen, aromatischen Früchte jetzt reif. Jeden Morgen landet eine Handvoll davon zusammen mit den ersten Äpfeln aus dem Garten und Melone, Ingwer, Leinöl und Orangensaft in unserem Frühstückssmoothie. Denn was Goji und Co. können, hat die heimische Brombeere schon lange drauf. Vitamine, Mineralien, Folsäure und eine Menge Anthocyane, also Pflanzenfarbstoffe, sorgen für unsere Gesundheit. Brombeerkonfitüre habe ich auch schon gekocht. Die ist aber nur etwas für kernige Typen.
Mangold stand früher nicht so auf meiner Hochbeet-Wunschliste. Aber vor ein paar Jahren habe ich einmal einige Jungpflanzen aus der Nachbarschaft geschenkt bekommen und deren üppiges Wachstum hat mich dann leckere Rezepte im Internet aufspüren lassen. In diesem Jahr ist die eigene Aussaat der Sorten-Mischung 'Bright Lights' gelungen und es gab schon Tagliatelle mit einer pikanten Mangold-Tomaten-Senfsahnesoße. Vegan ist der sommerliche Spinat-Ersatz lecker in Kombi mit Möhre und Kichererbse in einer Kokos-Currysoße. Wichtig ist, die knackigen Stiele in kleine Stücke zu schneiden und etwas vor zu dünsten und erst später das grob zerkleinerte Blattgrün hinzuzugeben. So wird alles gleich zart. Mal sehen, was als Nächstes mit Mangold auf den Teller kommt...
Die langen, purpurroten Blütenrispen des Blutweiderichs (Lythrum salicaria) bestimmen jetzt den Blühaspekt an unserem Teich. Die attraktive Wildstaude wurde für 2024 zur "Staude des Jahres" gewählt. Ihr lanzettliches Laub liefert den Bezug zum Namensteil "Weiderich", die Blütenfarbe entspricht dem "Blut" im Namen. Ein Argument für die Wahl zur Staude des Jahres ist sicher, dass die Blüten Nektar spenden für Schwebfliegen, Wildbienen und Schmetterlinge. Und das Laub der Pflanzen ist wichtige Nahrungsquelle für einige Nachtfalter wie das selten gewordenen Nachtpfauenauge. Die schon zu Urzeiten in Mitteleuropa beheimatete Wildstaude hat zudem auch eine Bedeutung in der Volksmedizin. Viele Gründe, sie in den Garten zu holen und am besten in Wassernähe zu pflanzen.
Auf einmal fallen sie auf: Den opulenten Blütenstände der Bauern-, Schneeball- und Rispenhortensien in meinem Garten kann man zur Zeit wirklich beim Wachsen zusehen. Das erst nicht zu warme und
nun recht feuchte Sommerwetter lässt sie üppigst wachsen. Der Blütenreigen begann mit ‘Annabelle' mit ihren großen weißen Blütenbällen. Dann folgte meine rosafarbene Endless Summer-Hortensie und
auch die ersten Blütenstände der Rispenhortensien ‘Limelight‘ und ‘Candlelight’ (Foto) gewinnen jetzt schon immer mehr an Farbe und Größe.
Was die Blütenpracht ausmacht und die Insekten anlocken soll, sind nicht die Hortensien-Blüten selbst, sondern die sie umgebenden Hochblätter und die sind viel haltbarer als erstere. Ein
schöner Schachzug der Natur, den die Rispenhortensien-Züchter noch versuchen zu verstärken, durch eine besonders schöne, oft rötliche Herbstfärbung der zuerst hellen Hochblätter.
Eigentlich bin ich ja Pflücksalatfan. Aber aus Mangel an anderen Gemüsesetzlingen, habe ich im Frühjahr ein Pack Bio-Kopfsalate aus dem Gartencenter mitgenommen. Ich habe sie in die Bereiche der Hochbeete gepflanzt, die ich mit Frühbeetumrandungen versehen habe. Trotz vieler Wetter-Kapriolen haben sie sich prima entwickelt und dank der frühen Pflanzzeit sind sie bisher auch nicht von Blattläusen befallen. Jetzt genießen wir die zarten und auch die etwas derberen Blätter aus dem Außenbereich täglich als Salat mit verschiedenen Dressings oder auch nur als Unterlage für Käse oder Räucherlachs auf dem Sandwich. Heute Abend kommen einige Blätter in asiatische Summer-Rolls mit gedünstetem Gemüse und Garnelen - ein lecker-leichter Abendsnack.